Zunftkleidung in den Zünften oder Gilden der verschiedenen Handwerker, die sich im Spätmittelalter zusammenschlossen und sich durch ihre Bekleidung kenntlich machten. Heute wird die Zunftkleidung vor allem noch im Bauhandwerk getragen. Eine weitere Tradition hat sich aus der Vergangenheit zumindest teilweise bis heute gehalten. Früher mussten Gesellen nach der Lehre mehrere Jahre auf Wanderschaft gehen, um die Zulassung zur Meisterprüfung zu erhalten. Dieses Brauchtum wird nach wie vor gepflegt, obwohl es keine Pflicht mehr ist.
In der heutigen Zeit prägen vor allem die Handwerksberufe der
Zimmermänner, der Maurer und der Dachdecker das Bild des Handwerkers in
Zunftkleidung. Früher waren weit mehr Handwerker „zünftig“ eingekleidet. So
etwa der Sattler, der Schlachter, der Schneider, der Bäcker, der Schmied oder
der Weber. Allerdings hat sich aus den Zeiten der Zünfte die farbliche Zuordnung
der Berufskleidung erhalten. So sind Holzhandwerker Schwarz und Weiß gekleidet,
der Schornsteinfeger verständlicherweise völlig Schwarz. Steinberufe eher hell,
etwa Hellbraun, Ocker oder Grau, der Schlachter oder Metzger arbeitet im
weiß-blauen Karo, der Müller wie auch der Bäcker ganz in Weiß und nicht zuletzt
der Schmied oder allgemein alle Metallberufe in Blau.
Die Zunftkleidung des Bauhandwerkers umfasst den Hut, heute
meist ein Schlapphut, früher auch ein Zylinder. Dazu ein kragenloses weißes
Hemd, eine Hose, die bei den Holzberufen einen weiten Schlag besitzt und aus
Manchester, einer Cord-Art, gefertigt wird, sowie Schuhe oder Stiefel in
Schwarz oder Dunkelbraun. Sehr wichtig ist die Weste, die an der Vorderseite 8
Knöpfe als Symbol für einen Achtstundentag trägt sowie die Jacke mit sechs
Knöpfen für die Sechstagewoche. Dazu noch ein Binder in den jeweiligen Farben
der Handwerksverbindungen.
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